Magische Momente ergeben sich bei der Begegnung der Gruppe Embryo mit den beiden Klangkünstlern Deobrat Mishra (Sitar) und Prashant Mishra (Tabla). Beide entstammen einer der großen Musikerdynastien der nordindischen Großstadt Benares/Varanasi. Sie stehen für klassische indische Musik in höchster Vollendung. Dabei haben sie sich einen progressiven Geist bewahrt. Gemeinsam mit Embryo mischen sie traditionelle Musik mit rhythmischen Strukturen europäischer Herkunft. Das geht, weil von allen Münchner Bands Embryo die mit Abstand internationalste ist. 1969 schafft Gründer Christian Burchard ein musikalisches System, das sich gängigen Zuschreibungen entzieht. Embryo waren weder Krautrock noch Jazz, schon gar nicht Pop – ihre Musik schlägt Wurzeln in der ganzen Welt. Embryo bespielen einen Raum der Neugierde und des Lernens abseits der Leitkultur. Als Christian Burchard 2018 stirbt, übernimmt seine Tochter Marja Burchard die Geschicke der Band. Dabei kann die Komponistin und Multi-Instrumentalistin auf Jahrzehnte musikalische Allianzen in aller Welt bauen. Viele davon überdauern Generationen und eine dieser ist heute zu bestaunen — an einem Abend, der musikalische wie menschliche Schönheit entfacht.